Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Rainer Maria Rilke
Der Wind weht ein paar welke Blätter in eine einsame Gasse, wo sie schließlich zur Ruhe kommen. Es raschelt, dann Stille. Worte und Bilder blitzen in meinen Gedanken auf. Nur kurz. Beinahe zu flüchtig um sie zu begreifen. Und dann Schmerz, den ich noch viele Jahre lang schwelen lassen kann, indem ich mich vor ihm niederknie und ganz vorsichtig, wie bei einem Feuer, hineinblase. Wieder einmal erinnert mich der Herbst daran, dass es Ereignisse gibt, die nicht in der Vergangenheit verschwinden. Sie ereignen sich nur einmal und nicht wiederholt. Sie besitzen die ungeheure Eigenschaft, Jahre hindurch weiterzuexistieren. Nicht als Bewegung, sondern als Lähmung. Nicht als Zeit, die fließt, sondern als Augenblick der zum Stillstand kommt.