An manchen Tagen hat heimkommen nichts beruhigendes für mich. Egal wo dieses „zuhause“ ist. Manchmal finde ich es in dir, in mir, in etwas. Manchmal ist es meilenweit entfernt. Wenn die Lichter die Augen schließen und ich die Autotür öffne um ziellos umher zu fahren, höre ich manchmal die Lieder, die mir früher etwas bedeutet haben. Erinnerst du dich? Oder sind diese Erinnerungen nur in meinem Kopf? In deinem Kopf, in meinem? Doch ich brauche die Lieder nicht um das Loch zu sehen, dass dein Verschwinden hinterlassen hat. An manchen Tagen werfe ich kübelweise Erinnerungen hinein, Bilder, Gedanken, Wortfetzen, schütte Liter um Liter klebrig süße Gefühle hinterher und kann es doch niemals ganz verschließen. Wenn ich damit aufhöre um Atem zu schöpfen, ist es einfach wieder da und erscheint am Rand meines Gesichtsfeldes. Selbst die Augen zu schließen bringt keine Linderung, denn dann sehe ich dein Gesicht vor mir. Du mumelst Worte, die ich nicht versehe, siehst mich mit deinen kalten Augen an und je länger ich in deine Augen starre, desto mehr verändern sie sich, bis sie ihre Farbe wechseln und grün sind. Wie meine. Ich sehe mir selbst in die Augen und kann den selben kalten Glanz darin erkennen. Du in meinem Kopf und ich in deinem? Nein. Denn das hast du schon vor langer Zeit geändert. Wenn du auf mich herunter blickst, von dort aus deinem Versteck in den Wolken, dann denk daran, dass ich dir dorthin nicht folgen kann. Und so blicke ich einfach starr gerade aus auf die Straße. Nicht nach links oder nach rechts, denn nur so kann ich das Loch ignorieren, dass dort auf mich lauert. Es hat deine Form, deine Silhouette. Aber ich hüte mich davor auch nur eine Sekunde lang zu glauben, dass du es bist. Denn die Wahrheit enttäuscht mich jedes mal aufs neue. Auch wenn die Lichter vor mir so verführerisch und einladend glänzen, der Schatten, der hinter ihnen liegt verbirgt die Wahrheit. Verbirgt mehr als ich bereit bin zu sehen. Mehr als du je gesehen hast.